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Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER || Wesen, 2014 | Tropfbilder | Salzlösung auf Baumwolle | je 227 x 115 cm | Unikate Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER

Wesen, 2014
Tropfbilder
Salzlösung auf Baumwolle
je 227 x 115 cm
Unikate Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER || Landeplatz, 2014 | Teppiche (Wolle) | je Ø 300 cm Ausstellungsansicht GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER

Landeplatz, 2014
Teppiche (Wolle)
je Ø 300 cm
GERDA STEINER & JÖRG LENZLINGER
Wiesen, Wesen & Landeplätze

5. September 2014 – 22. November 2014
 
In ihrer Ausstellung in der STAMPA Galerie präsentieren Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger drei neue Werkserien – ein Werktrio, auf das bereits der Ausstellungstitel „Wiesen, Wesen & Landeplätze“ verweist.
 
Den ersten Raum dominieren Wesen in Form von grossformatigen Tropfbildern, die in ihrer farbigen wie morphologischen Erscheinung an überdimensionale Querschnitte von Edelsteinen oder überlebensgrosse Mikroskopaufnahmen von Einzellern denken lassen. Was wie amöbenartige Lebensformen anmutet, sind vielschichtige Farb- und Formgebilde, die aus der chemischen Reaktion von eisenhaltigen Salzlösungen auf Baumwollstoff resultieren. Das experimentelle Moment des Kunstschaffens mittels wachsender Kristalle, das auch für das plastische Werk von Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger wesentlich ist, wurde hier auf die zweidimensionale Ebene der ‚Leinwand‘ übertragen. Anders als in den installativen Arbeiten des Künstlerpaares, sind die hiesigen Reaktionsprozesse jedoch abgeschlossen und zum Bild geworden.
 
Wesenhaft und vielgestaltig ist auch die zweite Werkgruppe von Farbstift- und Tuschezeichnungen, welche die Künstler als ebenso konstruierte wie intuitive Farbstudien verstehen. Auf dem schmalen Grat zwischen figurativer Darstellung und geometrischer Abstraktion bestechen die Arbeiten durch kontrastreich-leuchtende Farben und eine Symmetrie der Konturen, die in der Binnenzeichnung in detailreiche Formvariationen übergeht und dort mit der vermeintlich spiegelbildlichen Perfektion der Bildkompositionen bricht. Das assoziationsreiche Figurenrepertoire erinnert an stilisierte Darstellungen von Tieren, Spielzeugfiguren oder Fetischpüppchen, zeigt Anleihen an Oskar Schlemmers Triadisches Ballett und reiht sich so in die „Wesen“ der Ausstellung ein. Als olfaktorisches Moment haben Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger in der Mitte des Raumes eine Heuheinze mit dominanter, beinahe kultischer Ausstrahlung platziert.
 
Im dritten Ausstellungsraum präsentiert das Künstlerduo eine weitere aktuelle Werkgruppe, die mit Landeplätze betitelt ist. Wie schon ihren Zeichnungen ist auch diesen grossformatigen Wollteppichen eine Formensprache kontrastreicher Farbsegmente, konzentrischer Kreise und applizierter Punkte eigen. Während serielle Farbstiftzeichnungen zum Werk von Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger gehören, haben sie mit diesen Bildteppichen jedoch künstlerisches Neuland betreten. Farbinseln gleich erstrecken sie sich im Raum und laden zur Landung ein. (Manuela Kraft)