„Aus dem Klick eines Fotografen mache ich in mehrmonatiger malerischer Arbeit ein vielschichtiges Zeitbild." (J.F. Müller)
In der Betrachtung von Josef Felix Müllers Gemälden
gibt es gleichfalls verschiedene Ebenen, die sich zeitlich unterscheiden: Der Blick aus der Ferne
löst Staunen aus über die Plastizität der gemalten Oberflächen. Aus halber Distanz lassen sich die
Bilder aber schier endlos betrachten. Sie werden
zum Sehfeld, das Echtzeit ausblendet. (...) Auf Exkursionen hält Müller einen Augenblick, eine Lichtstimmung fotografisch fest und ordnet einen kleinformatigen Ausdruck im Atelier zum grossen Bild.
(Auszug aus: Gianni Jetzer, Josef Felix Müller – Malerei, Neue Kunsthalle St. Gallen, 2006)
Seine neueste Werkserie der „Spiegelungen" ist nun
ganz dem Element Wasser gewidmet. Zur malerischen Auseinandersetzung mit dessen visuellem Potenzial sagt der Künstler selbst: „In den letzten Jahren
habe ich mich intensiv mit dem Thema Wasser und Wasserspiegelungen beschäftigt. Das Interessante daran ist, dass das menschliche Auge die Tiefen
und die Strukturen des Wassers nicht erkennen
kann. Das Element ist in Bewegung, die Oberfläche reflektiert Licht und spiegelt die Umgebung seiten-verkehrt. Wasser hat die Eigenschaft, die sie umgebende Natur in eine abstrakte, verfremdete
Form zu verwandeln. Es interessiert mich sehr,
diese natürliche Verwandlung der Landschaft durch Wasser und Licht in meiner eigenen Art zu malen
und somit in einer neuen sinnlichen Form festzuhalten."