Die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger verbindet Wandmalerei, Zeichnungen, Objekte und Video-projektionen zu raumgreifenden Installationen und Lichtbildern. Die Arbeiten überraschen durch ihre spielerische Leichtigkeit. Oftmals reichen wenige schwungvoll aber prägnant gesetzte Striche aus,
mit denen sich Leutenegger ihre eigene Welt erschafft. In skizzenhaft angedeuteten Räumen begegnet uns immer wieder das Alter Ego der Künstlerin: die Kunstfigur Zilla. Sie ist die alleinige Protagonistin,
mit der sie unterschiedliche Rollenmuster und Identi-täten erprobt. Kindheitsträume und Fantastisches finden hier ebenso ihren Raum, wie ganz alltägliche Situationen: Zilla, die Klavier spielt, die arbeitet oder
nur ein Buch liest. Gerade die vordergründig banalen Tätigkeiten werden mit den Augen der Künstlerin zu Wahrnehmungsereignissen besonderer Art, die in der Lage sind, über das Hier und Jetzt hinauszuweisen und uns so in einen Zustand ästhetischer Erfahrung versetzen.
Viele Arbeiten kommen mit Ironie und einem hinter-gründigem Bildwitz daher. Andere sind von einer dichten Atmosphäre der Melancholie getragen, die auf etwas Abwesendes hindeuten. Sie erscheinen wie Momentaufnahmen, ohne Handlung oder Dramaturgie und doch ist in ihnen ein narrativer Kern enthalten,
der von existenziellen Bedingungen und Möglichkeiten unseres Lebens zu erzählen weiß.
Pressetext: Zilla Leutenegger: More than this, Museum Weserburg, Bremen