Valentina Stieger beschäftigt sich in ihrem Werk mit Dingen des Alltäglichen. Dabei arbeitet sie in gängigen künstlerischen Medien, wie der Zeichnung, Malerei und Skulptur. Auf formaler wie inhaltlicher Ebene geht es ihr jedoch um eine Neuinterpretation dieser Gattungen, deren Grenzen sie oft bewusst ignoriert. In ihren disparaten Arbeiten befragt die Künstlerin auf subtile Weise die von ihr verwendeten und ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entfremdeten Materialien auf deren visuelle Qualitäten hin. Diese sind nie wertfrei, sondern immer mit persönlichen Erinnerungen und kollektiven Assoziationen verbunden. Material ist hier nicht nur Mittel, sondern Zweck. Im Zuge einer mitunter spitzfindigen Perversion dieser Materialien hebt Valentina Stieger sowohl das Dekorative der Kunst als auch das Künstlerische der Dekoration hervor. Mit ihren diskreten und fragilen Arrangements kreiert sie instabile Situationen im Raum, welche die nur scheinbar stabilen Kategorien von Alltagsgegenständen, Design und Kunst in Frage stellen.