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Ausstellungsansicht KATJA AUFLEGER Ausstellungsansicht KATJA AUFLEGER The Glow, 2019 | Full-HD-Video, Farbe, Ton, 8’12‘‘ | Ed. 5 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c. The Glow, 2019
Full-HD-Video, Farbe, Ton, 8’12‘‘
Ed. 5 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c. Ohne Titel (Al Wakra), 2019 | Pigmentprint | 26 x 17,5 cm | Ed. 10 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c., num. + sign. Ohne Titel (Al Wakra), 2019
Pigmentprint
26 x 17,5 cm
Ed. 10 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c., num. + sign. Al Wakra, 2019 | Installation | 3 Glaspfeifen aus Quarz und Wüstensand | Unikat Al Wakra, 2019
Installation
3 Glaspfeifen aus Quarz und Wüstensand
Unikat Hearing 1 (Al Wakra), 2019 | Schallplatte, 7’30‘‘ | Ed. 20 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c., num. + sign. Hearing 1 (Al Wakra), 2019
Schallplatte, 7’30‘‘
Ed. 20 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c., num. + sign. Ausstellungsansicht KATJA AUFLEGER Ausstellungsansicht KATJA AUFLEGER Constellation 7.3. 5 pm, 2019 | Full-HD-Video, Farbe, ohne Ton, 2’‘ | Ed. 5 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c. Constellation 7.3. 5 pm, 2019
Full-HD-Video, Farbe, ohne Ton, 2’‘
Ed. 5 Ex. + 1 a.c. + 1 e.c.
KATJA AUFLEGER
Sirenen

9. April 2019 – 25. Mai 2019

 

THE GLOW 

Die Videoarbeit besteht aus verschiedenen Angel-Tutorials aus dem Internet, in denen Fischköder vorgeführt und in ihrer Funktion erklärt werden. Wie Sirenen, sollen sie den Fisch verführen oder, angesichts der künstlichen Poolumgebung, vielmehr den Fischer. So ahmen die Köder eine Realität nach, übertreiben sie aber und werden damit zu einem Idealbild, das nur noch aus Triggermomenten besteht.

Durch die collagenartige Aneinanderreihung der Videos und die Nahaufnahme der Köder erscheint Katja Auflegers Arbeit wie eine ad absurdum geführte Verführung, die man durchschaut und sich ihr doch nicht widersetzen kann.


AL WAKRA

Auf einer Reise in die Wüste von Katar hat Aufleger in der Gegend Al Wakra singende Dünen gesucht und gefunden. Derartige Dünen in der Wüste Gobi wurden schon von Marco Polo als böse Geister beschrieben, weil sie – ähnlich wie Sirenen – Reisende mit ihren ‚Lockrufen‘ vom Weg abgebracht haben. Technisch ist es der Sand der singt bzw. die durchs Rutschen in Schwingung geratenen Sandkörner, welche die Künstlerin vor Ort aufgenommen und im Atelier musikalisch nachempfunden hat.

Glas besteht aus geschmolzenem Sand, und die Düne könnte theoretisch zu Glas werden. Basierend auf dieser Idee, bestehen die Pfeifen aus mitgebrachtem Sand der singenden Düne. Sie wurden, mithilfe von Orgelbautheorie und Glasbläsern, neu entwickelt und sind sehr wahrscheinlich die weltweit einzigen Orgelpfeifen aus Glas. So ist die Wanderdüne physisch wie auch klangtechnisch anwesend. Die Pfeifen sind ihr ‚Sprachorgan‘ und eigenständige Musikinstrumente zugleich.

In der Ausstellung wird dieses Konzept dokumentarisch präsentiert: Die Aufnahmesituation im Atelier wird als Foto wiedergegeben, das Pfeifenspiel auf einem Tonträger. Und die kleine Videoarbeit funktioniert hier als visueller Link zur realen Düne, als Bestandsaufnahme und Dokument ihrer Wesenhaftigkeit, scheint doch die Dünenlandschaft in Bewegung und sirenengleich zu singen.